
Über mich
Ich habe ein Problem. Ich nehme mich häufig viel zu ernst. Besonders in meiner "Kunst". Und das, obwohl ich vieles bin, aber ganz bestimmt kein ernster Typ. Wie ist das mit dem Schreiben von literarischen Texten? Nehme ich mich darin ernst? Ich höre die Stimme in meinem Kopf: Um voranzukommen, muss du das Schreiben schon ernsthaft betreiben.
Es kann kein Zufall sein, dass hier von Ernst-Haft die Rede ist. In ihr möchte ich nicht länger verweilen. Ich bin geschaffen, um zu fliegen. Na gut, wenigstens zu springen. Ich bin ja kein Vogel oder Heizluftballon. Das Schöne ist, ich kann meine Figuren fliegen lassen, ich kann sie abstürzen lassen, sie dabei beobachten, wie sie wieder aufstehen. Das alles darf ich in meiner wunderbaren Imperfektion auf Papier (ok, auf den Bildschirm) bringen und mich daran freuen, wenn andere erfreut, was ich schreibe. Oder sie bewegt. Oder überrascht.
Aber wenn man das so unernsthaft betreibt, wie ich das tue - sprich nur, wenn ich den Kampf gegen soziale Medien gewinne, meine Kinder nicht in mein Büro platzen und mein eigentlicher Job nicht all meine Zeit kostet - darf ich mich dann überhaupt Autor nennen? Wie lange steckt man in der Aussage "ein bisschen schreibe ich auch in meiner Freizeit" fest. Vermutlich solange, wie wir sie über uns aussprechen.
Ich schreibe. Ich schreibe gerne. Manchmal schreibe ich auch nicht gerne, das frustriert mich dann umso mehr und ich rutsche wieder zurück in meine Aussage von vorhin. Objektiv steht fest, ich tue es. Habe ich schon ein Buch veröffenlicht? Nein. Werde ich es. Vielleicht. Ich würde mich freuen. Immerhin, eine Kurzgeschichte habe ich schon mal in einer Anthologie veröffentlicht. Doch unabhängig von all dem schreibe ich. Und ich freue mich, weiterhin zu entdecken, was Gott noch alles in mich hineingelegt hat. Da gehört das Schreiben genauso wie die Musik und das Sprechen eben dazu. Deshalb dieser Teil meiner Homepage. Viel Freude beim Stöbern, raus aus der Ernst-Haft, hinein in die Freiheit.